Kompromiss mit Osteuropäern - Neues Verteilsystem soll EU-Länder mit niedrigen Flüchtlingsquoten bestrafen

Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf Verhandlungskreise.

Demnach haben die Staaten auf der Ebene ihrer ständigen Vertreter und der Innenminister mehrere Elemente entwickelt, die einen Interessenausgleich mit den Visegrád-Staaten ermöglichen. So ist vorgesehen, dass das Dublin-System in Notlagen um einen solidarischen Verteilmechanismus für maximal 200.000 Schutzsuchende ergänzt wird. Für jeden Migranten, den ein Staat übernimmt, soll er 60.000 Euro bekommen. Daraus ergibt sich ein Finanzvolumen von bis zu 12 Milliarden Euro.

Zahlenwerte könnten noch verändert werden

Übernimmt ein Staat weniger als die Hälfte der Migranten, die seiner Quote entsprechen, werden jeweils 60.000 Euro pro Person wieder abgezogen. Dadurch entsteht ein Verrechnungsmechanismus mit positiven und negativen Anreizen. Daneben soll es möglich sein, Grenzschützer oder nationale Asylbeamte an überlastete Staaten abzustellen und entsprechend weniger Migranten zu übernehmen.

Für diese Flexibilisierung hatte sich besonders die Slowakei stark gemacht. In Verhandlungskreisen wird hervorgehoben, dass die Zahlenwerte noch verändert werden könnten, etwa die Obergrenze oder der Rechnungsbetrag für einen Migranten.

„Es wäre wichtig, dass die estnische Ratspräsidentschaft bald auch auf fachlicher Ebene die Diskussion zur Dublin-Verordnung mit konkreten Textvorschlägen wiederaufnimmt“, teilte eine Sprecherin des Bundesinnenministerium der F.A.S. mit. Die Bundesregierung setze sich für ein effektives, krisenfestes und kompromissfähiges System ein, das Solidarität durch alle EU-Mitgliedstaaten und Nachhaltigkeit sicherstelle.

Im Video: Thomas de Maizière fordert geringere Leistungen für Asylbewerber


Source: FOCUS Online by FOCUS

0 Kommentare:

Post a Comment